PETA USA spendet 119 Simulatoren an Chirurgieprogramme weltweit – verbesserte Ausbildung und über 2000 Tiere pro Jahr vor Tod und Verstümmelung bewahrt

Eine in der Fachzeitschrift Journal of Surgical Education veröffentlichte Studie berichtet über eine bisher einzigartige Kooperation der Nicht-Regierungsorganisation PETA mit der Herstellerfirma des TraumaMan-Simulators, Simulab. Zur Modernisierung der chirurgischen Trauma-Ausbildungsprogramme ATLS (Advanced Trauma Life Support) spendete PETA die von der Firma rabattierten Simulatoren an ATLS-Programme in 22 Ländern weltweit.

Um zu lernen, wie man traumatische Verletzungen bei Menschen behandelt, ist die fortschrittliche Simulationstechnologie nachgewiesen besser geeignet als der herkömmliche Einsatz von Hunden, Ziegen, Schweinen und Schafen. So ist der lebensecht nachgebildete Torso des TraumaMan in Bezug auf den menschlichen Körper anatomisch korrekt, besitzt realitätsnahe Haut, Gewebe, Organe sowie Knochen und simuliert Atmen und Bluten. Die Simulatoren sind zudem kosteneffektiver, ortsunabhängig einsetzbar und wiederverwendbar. Die Auszubildenden können die chirurgischen Übungen so oft wiederholen bis sie sich absolut sicher darin fühlen. Vom Minnesota Department of Health’s State Trauma Advisory Council wurden die Simulatoren als hinreichende Alternative begrüßt.

Die fortschrittliche Simulationstechnik hatte bereits mehr als 99% der Kurse in den USA und Kanada revolutioniert und ersetzt nun die entsprechenden Tierversuche in anderen Ländern, in denen eine Umstellung finanziell nicht möglich war.

Zwischen 2012 und 2017 befragte PETA ATLS-Programme in 64 Ländern. Von den 56 Programmverantwortlichen, die antworteten, nutzten ursprünglich 18 (32%), tierfreie Übungsmethoden; 38 (67%) setzten Tiere ein. Nach der Spende der Simulatoren im Wert von fast 3 Millionen US-Dollar nutzen nun 75% der Programmverantwortlichen, die sich im Rahmen der Umfrage gemeldet hatten, die moderne Ausstattung.

Studien haben gezeigt, dass Ärzte, die ihre lebensrettenden chirurgischen Fähigkeiten an TraumaMan-Modellen erlernen, sachkundiger sind als Ärzte, die an aufgeschnittenen Tieren lernen.

Diese Ergebnisse und die erfolgreiche Umstellung der ATLS-Programme in den USA, Kanada und nun weiteren Ländern erhöhen den Druck auf Kurse mit noch nicht ersetztem Tierverbrauch. Dieser ist durch die neue Technologie immer schwieriger zu rechtfertigen. SATIS empfiehlt, den Wandel auch hier aktiv voranzutreiben. TraumaMan und ähnliche Ersatzmodelle sind in der InterNICHE Alternativendatenbank beschrieben und auch erwerbbar.

 

Weitere Informationen:

PETA: Studie zeigt: 22 Chirurgie-Ausbildungsprogramme dank PETA USA jetzt ohne Tierversuche. Link

Shalin G. Gala, Marie L. Crandal (2018) Global Collaboration to Modernize Advanced Trauma Life Support Training, Journal of Surgical Education, ISSN 1931-7204, https://doi.org/10.1016/j.jsurg.2018.08.011