Das InterNICHE-Training tierverbrauchsfreier Lehrmethoden fand vom 6.-13. Juni 2004 auf Burg Lohra (Thüringen) statt. Die 18 Teilnehmer kamen aus 17 Ländern und sind bei InterNICHE als internationale Länderkontakte tätig bzw. spielen eine Schlüsselrolle in der Fortentwicklung von tierverbrauchsfreien Lehrmethoden in der Ausbildung ihres Landes.
Das Training tierverbrauchsfreier Lehrmethoden sollte den Teilnehmern Einblick in eine Fülle verschiedener Alternativen, etwa zu Sezierungen und Tierversuchen in der Ausbildung gewähren und den Umgang mit diesen schulen. Das Hauptaugenmerk richtete sich dabei darauf, sie für selbständige Vorführungen und die effektive Förderung der tierverbrauchsfreien Methoden zum Ersatz von Tierverbrauch auszubilden.
Einige Teilnehmer hatten sich im Vorfeld des Trainings die Anwendung einzelner tierverbrauchsfreier Lehrmaterialien angeeignet, um sie innerhalb des Seminars vor der Gruppe zu präsentieren und Fragen beantworten zu können. Unter anderem wurden folgende Materialien vorgestellt.
- Anleitungen zur Sezierung von Vertebraten und „Functional Anatomy of the Rat“, verschiedene CDs (Media Development Centre)
- Verschiedene Modelle und Chirurgie-Phantome für die Tierarztausbildung, z.B. „Critical Care Fluffy“ und „Intubation Trainer“ (Rescue Critters), „Canine Foreleg“ (UC Davis), „Suture Trainers“ (Ohio State University)
- “Catworks – Dissection”, CD (Scienceworks)
- “Equine Osteology” CD und “Canine Osteology“ CD (UC DAVIS), verschiedene Pferdanatomie CDs
- SimNerv, SimMuscle and cLabs-Neuron CDs (vorgestellt vom Autor und unserem Gast Prof. Hans Braun)
- Physiologie-Simulatoren, CD (Gabriel Cotor)
- “CAL Pharmacology Compilation”, CD (R. Raveendran)
- Das Biopac-Gerät für Selbstexperimente, das InterNICHE kürzlich als Spende für das Leihsystem tierverbrauchsfreier Lehrmethoden erhielt, wurde direkt am Seminarort in Empfang genommen und konnte somit ebenfalls vor Ort kennen gelernt und vorgestellt werden.
Zahlreiche Bestandteile aus dem InterNICHE-Leihsystem tierverbrauchsfreier Lehrmethoden waren mitgebracht worden und zur Anschauung und Erprobung verfügbar. Gleichzeitig wurde eine große Zahl von Alternativen, einschließlich Freeware, von den Teilnehmern ausgeliehen und für weiteres Training und Demonstrationen bzw. als Spende an Lehrende mit in die Heimatländer genommen.
Auch andere wichtige Fähigkeiten, die für eine effektive Kampagne tierverbrauchsfreier Lehrmethoden unerlässlich sind, wurden aufgegriffen:
Vertrautwerden mit und Diskussion über die Grundsätze von InterNICHE und den ethischen, pädagogischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Argumenten für den Ersatz von Tierverbrauch
- Erfolgreiche Strategien für die Verbreitung tierverbrauchsfreier Lehrmethoden
- naturwissenschaftliche Konzepte und Terminologie
- Grundlagen in Computeranwendungen, inkl. PowerPoint-Präsentationen
- Pressemitteilungen, Interview, Medienarbeit
- Selbstvertrauen, Halten von Vorträgen
- Zugang zu einer internationalen Perspektive und Praxis der Weltsprache Englisch.
Um die Möglichkeiten des Zusammentreffens optimal auszuschöpfen, arbeiteten alle Teilnehmer über zwölf Stunden pro Tag, einschließlich der Komitee-Sitzungen und des Offenen Tages, die ebenfalls innerhalb dieser Woche stattfanden.
Am Offenen Tag besuchten uns Studenten und Gäste aus Berlin, Leipzig und Jena, einige von ihnen sind nun an einer aktiven Zusammenarbeit in Deutschland interessiert. Der Offene Tag wurde auf verschiedensten Internetseiten angekündigt und InterNICHE hatte außerdem ein kurzes Interview auf Radio Corax – Freies Radio Halle (UKW 95.6).
Das Feedback der Teilnehmer war durchgehend sehr positiv und die Ziele des Treffens wurden erfolgreich erreicht.
Eine große Anzahl tierverbrauchsfreier Lehrmethoden wurde durch und für eine internationale und multikulturelle Gruppe vorgestellt, die einzelnen Teilnehmer konnten mit neuen Fertigkeiten in ihre Heimatländer zurückkehren.
Die Teilnehmer sind nun mit dem Leihsystem tierverbrauchsfreier Lehrmethoden mehr vertraut und einige Materialien wurden evaluiert. Viele andere Fertigkeiten wurden geschult und das InterNICHE-Netzwerk gestärkt.
Astrid Schmidt, InterNICHE-Kontakt für Deutschland