Eine neue Anatomie-Software verhilft Heidelberger Medizinstudierenden zu einem besseren Überblick im menschlichen Körper. Parallel zum traditionellen Präparieren können sie auf neuen Monitoren am Präparationstisch dreidimensionale Bilder aller Körperregionen betrachten und sich damit leichter orientieren, heisst es in einer kürzlich erschienenen Pressemitteilung.
Das Besondere: Seit diesem Wintersemester erstellen die Erstsemester 3D-Ansichten mit Hilfe des Lernprogramms selbst. Grundlage sind schichtweise Röntgenaufnahmen der Leiche mit Hilfe der Computertomographie (CT). Studierende höherer Semester arbeiten schon bei der Aufnahme der CT-Bilder mit und bereiten so optimal die spätere Präparation vor. Mit rund 300.000 Euro hat die Klaus Tschira Stiftung die Anatomie-Software gefördert.
Die Studierenden begleiten den gesamten Prozess: Sie lernen wie ein CT gemacht wird, bearbeiten die Daten mit der neuen Software und schauen sich die dreidimensionalen Ansichten am Computer ihres Präparationstisches oder an einem der zwei tischgroßen horizontalen Bildschirme des Instituts an. Am Bildschirm lassen sich Organe, Blutgefäße und Knochen darstellen und Schicht für Schicht freilegen – das veranschaulicht die Anatomie schon vor der „realen“ Präparation.
Das Seminar Virtuelle Anatomie wurde im Wintersemester 2007 / 2008 – ebenfalls gefördert durch die Klaus Tschira Stiftung – bundesweit erstmalig durchgeführt und ist bei den Studierenden sehr beliebt. Es wird seitdem kontinuierlich ausgebaut und verbessert.
Weitere Informationen: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse
Institut für Anatomie und Zellbiologie: http://www.ana.uni-heidelberg.de/